Gesangverein Alberweiler e.V.

Die Männer der ersten Stunde hören auf

Hermann Ackermann Walter Neubrand
Hermann Ackermann Walter Neubrand

  

Nach 38 Jahren Wechsel im Pfarrstadel: „Frohsinn“ übernimmt Bewirtung allein Von Birgit van Laak Alberweiler - Ob Konzert, Hochzeit oder Familienfeier, der Pfarrstadel in Alberweiler ist ein beliebter Veranstaltungsort. 38 Jahre lang haben der Sportverein Alberweiler und der Gesangverein „Frohsinn“ für die Bewirtung im Pfarrstadel gesorgt und auch Hausmeisterdienste übernommen. Ende 2015 hörten die beiden Hauptverantwortlichen und ihr Team auf. Doch es soll weitergehen. Der SV zieht sich zwar zurück, aber der „Frohsinn“ will die Bewirtung übernehmen.

Anfang der 1970er-Jahre stand der Pfarrstadel in Alberweiler leer. Auf Initiative des damaligen Ortsvorstehers Gebhard Kuhn baute die Gemeinde das Haus um. Zahlreiche Helfer aus den Vereinen und aus dem Ort packten dabei mit an. So wurde aus dem alten Stadel ein Gebäude für Veranstaltungen mit bis zu 180 Besuchern. Die Schemmerhofer wissen ihr Haus für Konzerte und Feste zu schätzen. „Unser Bürgermeister Mario Glaser bezeichnet den Pfarrstadel ja immer wieder als die gute Stube von Schemmerhofen“, sagt der Kassierer des Gesangvereins „Frohsinn“, Helmut Mayer. Der Gesangverein und der SV Alberweiler übernahmen von Anfang an die Bewirtung. Walter Neubrand vom „Frohsinn“ und Hermann Ackermann vom SVA waren von der ersten Stunde an dabei. Bei ihnen liefen organisatorisch die Fäden zusammen. Ihnen zur Seite stand ein Helferteam fürs Bedienen der Gäste, für die Theke und für die Küche, zu dem auch ein Koch zählte. Walter Neubrand und Hermann Ackermann packten bei den Veranstaltungen selbst mit an, sie stellten Tische und Stühle auf, waren an der Theke und auch in der Küche mit im Einsatz. „Ich habe wahrscheinlich über hunderttausend Gläser gespült“, sagt Hermann Ackermann. „Nachts, wenn die letzten Gäste gegangen waren, haben wir noch aufgeräumt“, erzählt Walter Neubrand. „Es war wie ein kleiner Betrieb.“ Einen Ruf erarbeitet Bis zu 50 Veranstaltungen jährlich gingen in der Anfangszeit über die Bühne, zuletzt seien es 25 bis 30 gewesen, sagt Neubrand. Große Faschingsveranstaltungen stemmte das Stadelteam ebenso wie kleinere private Feiern. „Wir hatten ein anspruchsvolles Publikum“, sagt Neubrand stolz. „Wir haben uns einen Ruf erarbeitet.“ Als herausragende Veranstaltung ist ihm eine Regionalkonferenz mit Politikern aus Stuttgart und aus der Region in Erinnerung. Hermann Ackermann und Walter Neubrand haben Ende des Jahres beschlossen, aus Altersgründen aufzuhören. Mit fast 70 sei es einfach Zeit gewesen, sagen sie. „Es war eine schöne Zeit, wir sind alle gut miteinander ausgekommen und hatten unsere Freude“, betont Neubrand. Der SV Alberweiler wird beim Pfarrstadel künftig nicht mehr mit dabei sein. Der Verein hatte niemanden, der an die Stelle Ackermanns hätte treten können. „Der Sportverein sagte, das können wir nicht stemmen. Wir haben mit der Bundesliga so viel zu tun“, berichtet Ackermann. Der Gesangverein „Frohsinn“ wolle die Bewirtung nun alleine weiterführen, bestätigt der Kassierer Helmut Mayer. „Wir geben uns ein Jahr, um zu sehen, wie wir das allein schultern können.“ Derzeit werden rechtliche Fragen geklärt, zum Beispiel die Rechtsform für das Betreiben des Stadels – bisher war es eine GbR. Zu regeln sind zudem der neue Pachtvertrag mit der Gemeinde, die Gewerbeanmeldung und das Beantragen der Konzession. Und es muss ein neues Team aufgebaut werden. So viel ist schon klar: An der Spitze werden der Vorsitzende Wolfgang Gutmann und Helmut Mayer stehen. Wolfgang Gutmann werde sich um Organisatorisches kümmern, er um die rechtliche Seite und die Finanzen, sagt Mayer. Anfragen für Veranstaltungen gibt es bereits. Das erste Kundengespräch hat Wolfgang Gutmann schon geführt.